Jagdgebrauchshundvereins Starkenburg-Südhessen e.V.

Der am 30. Oktober 2005 gegründete Verein ist eine Vereinigung von Freunden und Förderern des Jagdgebrauchshundewesens, der sich 1954 aus einem Zusammenschluss von Hundeführern gebildet und im gleichen Jahr zum ersten Hundeführer-Lehrgang im Odenwald geführt hat.

Zweck des Vereins ist es, Jagdhunde der vom Jagdgebrauchshundverband e.V. anerkannten Rassen auszubilden und zu prüfen, sowie die Aus- und Fortbildung von Jagdhundeführern und vom Jagdgebrauchshundverband e.V. anerkannten Leistungrichtern.

Der Verein ist Mitglied des Jagdgebrauchshundverbandes und richtet seine Prüfungen nach dessen Prüfungsordnung aus.

Historie

Es war im Juni 1954, als der erste Hundeführerlehrgang beim Verein der Jäger in Erbach begann. Als Lehrgangsleiter fungierte Albrecht Dick, gräfl. Erbach-Erbacher Revierförster, der in Mossau im Reichenberger Forsthaus zu Hause war. Auch Jakob Reubold, Hainstadt, Revierförster bei der  Hess. Hausstiftung, half bei unserer Ausbildung.

Wir waren drei Hundeführer. Der Architekt Bechtold aus Michelstadt, den man „Mitternachtsarchitekt“ nannte, führte einen DD-Rüden aus dem renommierten Zwinger „Geierstein“ und Albrecht Dick bemühte sich vorrangig um die Abrichtung des kapitalen Rüden. Norbert Hofmeyer führte eine rote Cockerspanielhündin und ich meine erste Wachtelhündin. Dick war als Abrichter nicht zimperlich und ich brauchte lange um von seiner harten Gangart loszukommen. Dabei schwor er auf den „Hegendorf“, während Reubold den „Oberländer“ bevorzugte. Der bessere Hundeführer war sicher Reubold, der die Parforce-Dressur-Oberländer wohl einfühlender vermittelte als Dick.

Zu dieser Zeit gab es eine ganze Reihe von Förstern und besonders von Berufsjägern, die sich im Frühjahr einen Junghund nahmen, den sie abrichteten und im Herbst auf einer VGP führten und mit einem 1. Preis gewinnbringend verkauften. Dick führte in der Regel DD, während Reubold PP-Mann war und seine Hunde in der Regel zu exzellenten Totverbellern machte. Da damals die Riemenarbeit den Schweißhunden überlassen war, standen Totverbeller hoch im Kurs.

 Nach meinen Aufzeichnungen fand am 11.12.54 die erste „Gebrauchshundeprüfung“ des Vereins der Jäger in Erbach statt. Dazu hatte man einen Richter vom Jagdgebrauchshundverein Main-Spessart-Ecke eingeladen, der mit dem Kreisjagdberater August Göttmann, Reichelsheim, die Prüfung abnahm. Man stellte nur minimale Anforderungen. Der Richter war trotzdem angetan von den Leistungen der Hunde. In  Bezug auf die Rassereinheit der Hunde bemerkte er: „Das Blut, das ist der Saft, der Wunder schafft“.

In der Folge bildete sich um Albrecht Dick eine Gruppe begeisterter Jagdhundführer. Von ihnen ist mir Geo Ganster, der Leibjäger von Eugen Graf zu Erbach-Fürstenau in deutlicher Erinnerung. („Wenn man die Jagd so richtig ausübt, ist sie schon ein hartes Stück Arbeit!“) soll Graf Eugen zum Geo gesagt haben.

Der zweite Hundeführerlehrgang begann am 08.07.56 in Michelstadt. Obwohl ich an diesem Lehrgang des Vereins regelmäßig teilnahm, ist mir nur die Wasserarbeit am Schafsee in Rehbach in Erinnerung. Eine „Jagdhunde-Eignungsprüfung“ wurde am 10.11.56 abgehalten.

Aus den regelmäßigen Treffen der Jagdhundleute im V. d. J. Erbach entstand das Vorhaben einen Jagdgebrauchshundeverein zu gründen.

 

Gründung der Jagdgebrauchshunde-Abteilung

Zu dieser Zeit, in den Jahren nach dem Krieg, nahm das Jagdgebrauchshundwesen ungeahnten Aufschwung. Philipp Hofmann, Geschäftsführer beim Landesjagdverband Hessen hatte sein Herz für den Jagdgebrauchshund entdeckt und wurde ein fast fanatischer Drahthaarmann. Unterstützt wurde er von Hermann Kellner, der seinen prämierten DK-Sieger an Cassius Clay, den amerikanischen Militärgouverneur der amerikanischen Zone verkauf hatte. Kellner leitete Muster-Führerlehrgänge und drehte einen Abrichtefilm. Ein Ausspruch von ihm ist mir noch in Erinnerung. Als es um den Verkauf von Hunden ging, meinte er: „Man kann sie nicht auf dem Vertiko stellen!“. Als Hofmann davon erfuhr, dass die Erbacher einen Gebrauchshundverein gründen wollten schaltete er sich ein. „Ihr habt doch kein Niederwild, was soll das bei euch!“ meinte er.

Sicher gab es auch beim Jagdklub Darmstadt Bestrebungen um einen Jagdgebrauchshundeverein. Der Name eines Hundemannes ist mir in Erinnerung, obwohl ich ihn kaum kennengelernt habe. Das war Hannes Haster. Und auch der Präsident des Jagdklubs Forstmeister Schiemer war an Jagdhunden sehr interessiert.

So kam es zu einer Versammlung, von der ich weder Ort noch Zeitpunkt notiert habe. Bei dieser Versammlung gründete man die Jagdgebrauchshunde-Abteilung des Jagdklubs Darmstadt, der alle Jagdvereine in Starkenburg angehörten. Abteilungsleiter wurde Jakob Reubold.

Im Oktober 1959 fragte der Kreisjagdberater Göttmann, ob er bei mir zur Hirschbrunft kommen könne, er wolle die Hirsche schreien hören. Er kam an einem schönen Abend, wir gingen zu Rindengrund und nicht ein Hirsch war zu hören. Im Nachhinein merkte ich, dass er durch seinen Besuch feststellen wollte, ob er mir die Leitung der Jagdgebrauchshunde-Abteilung zutrauen könnte. Jakob Reubold hatte sich mit den Darmstädtern nicht verstanden und sein Amt kurzerhand aufgegeben.

So wurde mir die Leitung der Abteilung übertragen und bei der Jugendsuche am 01. Mai 1960 in Hähnlein wurde ich aktiv und leitete die VJP. Zur Prüfung waren über 50 Vorstehhunde gemeldet. Bei dem damals sagenhaften Niederwildbestand war es kein Problem alle Hunde durchzuprüfen.

Bei meinem Amtsantritt hatte ich zunächst die Hundeobleute der Kreisvereine aufgesucht. Das war in Darmstadt Peter Schepp, der in Traisa am Dippelshof wohnte, in Groß-Gerau Dr. Ackermann, von dem ich noch ein Foto von einer Prüfung habe, wo er mit dem Wildmeister Karl Debus aus Roßdorf beim Richten war. Im Kreis Dieburg war es Heiner Gölz, Groß-Umstadt. In Erbach war Albrecht Dick der Hundemann und für den Kreis Bergstraße Revierförster Lörzer in Kirschhausen, der aber sehr jung verstarb. Ihm folgte Helmi Arzt in Bensheim-Auerbach, den ich ganz besonders schätzte.

  • Lehrgang für Jagdhunde in den 60er Jahren

An eine Satzung der Jagdgebrauchshunde-Abteilung kann ich mich nicht erinnern. Doch die Veranstaltungen nahmen einen geregelten Verlauf. Nach einer Versammlung im Frühjahr folgte die VJP, in der Regel am 1. Mai. Über den Sommer fand in jedem Kreis ein Hundeführerlehrgang statt, der mit einer Brauchbarkeitsprüfung abgeschlossen wurde. Die Teilnehmer des Lehrgangs zahlten eine Kursgebühr, die bei der Prüfung auf das Nenngeld angerechnet wurde.


Die ersten Prüfungen 

Eine der ersten Verbandsgebrauchsprüfungen fand am Wehrzollhaus am Altrhein statt, in unmittelbarer Nähe der Rheinbrücke nach Worms.

Die Prüfungen fanden selten am gleichen Ort statt. So wechselte die Jugendsuche in den Kreisen Darmstadt, Groß-Gerau und Bergstraße. 1959 fand die VGP in Gernsheim statt und im Oktober 1962 wagten wir es eine VGP im Odenwald durchzuführen, wobei die Wasserarbeit am Dorfteich in Rehbach geprüft wurde, heute ein undenkbares Unterfangen.

Zu meiner Unterstützung ernannte ich Horst Heimer zum Prüfungswart und für die Kassengeschäfte war zunächst Paul-Otto Seidel, Pfungstadt, zuständig. Der Mitgliedsbeitrag war nicht gerade hoch. Im Wesentlichen wurden die Auslagen durch die Nenngelder zu den Prüfungen bestritten. Um beim Jagdgebrauchshundeverband Richter zu werden (beim Verein Deutsch-Wachtel war ich es längst), musste ich einen Vorstehhund auf einer VJP, HZP und VGP erfolgreich geführt haben. Dazu hatte man mir vom Weimaraner-Klub die „Adda aus Wald und Heide“ vermittelt, die ich in Fulda 1960 auf VJP und HZP führte. Die VGP folgte am 14./15. Oktober 61 in Erfelden a. Rh. Als Suchenleiter fungierte Heini Kraft, Allmendfeld, ein sehr erfolgreicher Kurzhaarmann. Während „Bärbel“, wie wir die Hündin nannten, auf der VJP einen 1., auf der HZP wegen fehlendem Härtenachweis einen 2. Preis erhalten hatte, reichte es bei der VGP nur zu einem 3. Preis.

Bei der Gebrauchshunde-Abteilung gab es keine Inflation der „1. Preise“. Es wurde korrekt gerichtet und wir holten auch Richter aus anderen Vereinen.

 

Eigene Erlebnisse

Die o.g. Weimaraner-Hündin jagte stumm. Meine Wachtelhunde waren dagegen locker spurlaut. Im Vergleich der Hunde konnte ich die Vor- und Nachteile eines laut oder stumm jagenden Hundes erkennen. In meinem Buch „Schlüsselerlebnis mit Jagdhunden“ habe ich eingehend darüber berichtet.

Die stumm jagende Weimaraner-Hündin durfte man im Grunde genommen in Wald nicht von der Leine lasse. So griff sie einen Hasen und fing ein Reh in der Schonzeit. Auch verunsichert ein stummer Hund das Wild, während ich beim laut jagenden Hund noch das Bild von einem Rudel Rotwild vor Augen habe, das die Häupter in Richtung des jagenden Hundes drehte. Etwas anderes ist es bei Schweißhetzen. Die stumme Bärbel kam geschnallt relativ rasch an das kranke Stück Rotwild, das sie anhaltend stellte und verbellte. Ein krankes Reh, das sie nach langer Hetze niedergezogen hatte, verwies sie, indem sie schweißverschmiert zurückkam. Beim laut auf der Wundfährte jagenden Hund dagegen ist das kranke Stück gewissermaßen vorgewarnt. Die Hetzen werden länger und manches Stück kann der Hund nicht einholen.

Zur VGP 1964 bei Königstädten führte ich einen kurzhaarig gebliebenen Schwarzschimmel-Deutsch-Drahthaar zu einem 2. Preis. Er war der beste Hund der Prüfung und eine Erinnerungsmedaille erinnert mich an den „Harras vom Königsbühl“. Für den 1. Preis hätte er den Fuchs auf der Schleppe bringen müssen.

In den 60er Jahren grassierte die Tollwut. Der JGHV setzte aber die Prüfung am Fuchs nicht aus, obwohl sich ein Hundeführer am tollwütigen Fuchs hätte infizieren können. Die Beschaffung der Suchenfüchse war ein Problem. Ich erinnere mich daran, dass Peter Lippmann von der Schmucker-Brauerei in Ober-Mossau einen Fuchs für uns in seiner Tiefkühltruhe aufbewahrte (seine Frau durfte das nicht wissen). Es war nicht erlaubt Hunde gegen Tollwut zu impfen. Kam ein Hund mit einem tollwuterkrankten Fuchs zusammen, so musste der Hund getötet werden. Allerdings konnte der Kreisveterinär die Einweisung des Hundes in Quarantäne verfügen (in der Regel eine kostspielige Angelegenheit).

Einer meiner Freunde hatte von mir einen Weimaraner-Rüden bekommen. Der hatte im Dorf nicht den besten Ruf. So machte er sich öfter selbständig, verbellte den Jagdaufseher auf dem Hochsitz oder riss ein Stück Rotwild vom Haken.
In der Nacht war ein Spätheimkehrer auf dem Weg nach Hause, als er merkte, dass ein tollwütiger Fuchs sich mit einem Hofhund biss. Er nahm einen Knüppel und brachte den Fuchs zur Strecke. Am nächsten Morgen fand der Weimaraner bei seinem Ausflug den Fuchs und schleppte ihn ein Stück davon. Der Jagdaufseher erschoss den Hofhund und einen Dackel, der mit dem Fuchs in Berührung gekommen war, während der Weimaraner durch meine Fürsprache im heimischen Zwinger in Quarantäne kam. Das missfiel vielen Dorfbewohnern.
Eines Nachts holte mich die Nachbarin aus dem Bett. In der Scheuer war ein Fuchs und ein freilaufende Hofhund (ein Boxer). Ich schoss den Fuchs in der Scheuer und verlangte, dass der Boxer für mehrere Wochen in einen Zwinger eingesperrt wird. Schließlich handelte es sich um einen Hund, der nicht wilderte. Im Übrigen machte ich den Vorfall nicht bekannt.

 

Entwicklung der Jagdgebrauchshunde-Abteilung

Zunächst war Ofm. Rothmann der Vorsitzende. Er hatte mit dem Hundewesen wenig am Hut. Sein Nachfolger Willy Grubel war mit seiner DD-Hündin Assy immer mal bei Hundeprüfungen zugegen. Er besorgte uns auch ein Übungswasser, da aber wegen fehlendem Schilf ungeeignet war. Eine Besonderheit war, dass alle Mitglieder des Jagdklubs der Gebrauchshunde-Abteilung angehörten, während aus den anderen Vereinen nur die Hundeführer sich bei uns als Mitglied anmeldeten und ihren Beitrag zahlten. Mit diesen Beiträgen, den Nenngeldern zu den Prüfungen und den Zuschüssen des LJV zu den Lehrgängen und auch zu den Prüfungen konnten die Auslagen bestritten werden.

Von den Mitgliedern und den Richtern sind mir die meisten Namen entfallen. Doch einige von ihnen haben sich um die Jagdgebrauchshunde-Abteilung verdient gemacht. So die bereits erwähnten Helmi Arzt, Heiner Gölz, Albrecht Dick, der bei einer Hasenjagd im Ried plötzlich umfiel und an einem Herzinfarkt starb, und Peter Schepp, der für einige Zeit als Prüfungsleiter fungierte.

Nach Albrecht Dick hatte Ernst Dehn, Höchst, als Hundeobmann in Erbach die Lehrgänge in Rehbach geleitet.

BILD: Unser langjährigerVorsitzenderHeinrich Heiner Gölz

Einer der zuverlässigsten Richter war Günther Schunk, Wixhausen, ein Zögling von Karl Debus in Roßdorf. Seine Frau Helga übernahm von Paul-Otto Seidel in Pfungstadt die Kassengeschäfte, die sie über viele Jahre innehatte.

Im Kreis Groß-Gerau war Wilhelm Wagebach tätig, der in Königstädten Sauerkraut und Gewürzgurken produzierte. In Hiltersklingen war der Nickel S. zu Hause, der mit einem Strafschuss seinen DD nicht hasenrein machte, sondern in den Hundehimmel beförderte.

Im Kreis Bergstraße folgte Karl Einberger, Einhausen dem Helmi Arzt. Von Rheinhessen kamen regelmäßig drei Vorstehhundleute zu unseren Veranstaltungen, doch die Namen der drei Musketiere sind mir entfallen.

Als Prüfungsleiter übte Horst Heimer eine umfangreiche Tätigkeit aus. Um ihn zu entlasten wählten wir Weber zum Schriftführer. Allerdings kann ich mich an seine Aktivitäten nicht erinnern. Da war Manfred Seibert, Groß-Gerau, wesentlich aktiver. Er unterstützte Horst Heimer und nach meinem Rücktritt und der Wahl von Heimer zum Leiter der Jagdgebrauchshunde-Abteilung übernahm er das Amt des Prüfungsleiters. Dabei hatte es ihm an Ehrenämtern nie gefehlt. Er hatte von August Göttmann das Amt des Vereinszuchtwarts im Verein Pudelpointer übernommen, wurde später Präsident bei PP (Horst Heimer wurde sein Vereinszuchtwart) und war Vorsitzender des Kreisjagdvereins Groß-Gerau. Außerdem war er einige Jahre im Vorstand des Landesjagdverbandes.


Auszeichnung „Sperlingshund“

Im Jagdgebrauchshunde-Stammbuch hatte ich festgestellt, dass der Hessische Jagdklub  Darmstadt über 20mal eine VGP abgehalten hatte. Ich beantragte deshalb beim Stammbuchführer des JGHV für die JGH-Abteilung als Nachfolgevereins des Hess. Jagdklubs zur 25. VGP den Sperlingshund (der Name stammt von Prof. Sperling, der die Plastik geschaffen hatte). So erhielten wir als einer der letzten Vereine die Plastik. Später gab es nur noch die Plakette mit dem Sperlingshund. Die Plastik wurde bei uns Wanderpreis zur VGP und verblieb schließlich bei Manfred Seibert.


Auf guten Wege

In der Regel fand im März oder April eines jeden Jahres die Versammlung der JGH-Abteilung statt. Die Tagungsorte wechselten in den angeschlossenen Vereinen. Im Kreis Bergstraße z. B. auf der Juhöhe, im
Odenwaldkreis in Erbach, für Groß-Gerau in Trebur, in Dieburg und für Darmstadt in Kranichstein. Oft wurde mit der Versammlung eine Zuchtschau der verschiedenen Jagdhunderassen durchgeführt. Großen Zuspruch fand die Zuchtschau in Kranichstein am 20.06.65, bei der ich die Hunde den Zuschauern vorstellte.

Neben VJP, VGP, Hundeführerlehrgängen mit anschließender Brauchbarkeitsprüfung wurde in fast jedem Jahr eine Schweißprüfung nach den Regeln der VGP durchgeführt. Gelegentlich wurden Bringtreue-Prüfungen ausgeschrieben und im Herbst wurde den Hundeführern die Gelegenheit geboten bei den Hasenjagden mit ihrem Hund das VBR zu erlangen. Die Schweißprüfung wurde später durch eine Wasserprüfung ergänzt. Geeignete Prüfungswasser zu finden war ein Problem, das während meiner Tätigkeit nicht gelöst werden konnte.

Im Prüfungsablauf war die HZP zunächst ausgeklammert. Die erste HZP fand am 06.09.69 bei Hofheim statt. In meinen Notizen findet sich der Hinweis auf die HZP am 18.09.71 in Wattenheim.

Im Verlauf der Jahre war es für mich immer schwieriger geworden neben meinem nicht gerade gemächlichen Dienst in der Revierförsterei Unter Sensbach den verschiedenen Aufgaben um das Jagdhundewesen nachzukommen. Im Verein für Deutsche Wachtelhunde war ich inzwischen der Nachfolger des legendären R.F., Rudolf Frieß, geworden. In der jagdkynologischen
Arbeits-gemeinschaft des Landesjagdverbandes stellvertr. Leiter und beim Jagdgebrauchshundeverband Mitglied im Zuchtausschuß, wodurch ich den Verhaltensforscher Eberhard Trumler kennenlernte.

So setzte ich ohne Vorwarnung die Wahl des Abteilungsleiters auf die Tagesordnung und ließ Horst Heimer zum Leiter der Jagdgebrauchshunde-Abteilung beim Jagdklub Darmstadt wählen. Es gibt wohl selten einen Vorsitzenden, der sein Amt so lange inne hatte wie Horst Heimer.

 

Ein neuer Verein

Bis 2005 wurde das Jagdgebrauchshundewesen als Abteilung des Jagdklubs Darmstadt geführt . Mehr Eigenständigkeit sollte mit der Gründung des „Jagdgebrauchshundverein Starkenburg-Südhessen e.V.“  erreicht werden.

Der Verein ist Mitglied im JGHV und hat die allgemeine Förderung des Jagdgebrauchshundewesens zum Ziel. Dazu zählen weiterhin die Ausbildung und Prüfung von Jagdhunden aber auch Angebote wie zum Beispiel jagdliche Prägung für Welpen, Fortbildungen und gesellige Veranstaltungen.  Besonderer Wert wird darauf gelegt alle anerkannten Jagdhunderassen gleichberechtigt in die Vereinsarbeit einzubinden.

 

H. Hecker, im Mai 2014